Dienstag, 11. Januar 2011

Splitterherz.

Ich habe den Geschmack von Eisen und Salz im Mund.
Meine Wangen sehen aus wie bemalt,mit kleinen schwarzen
Wegen,sie verlaufen in sanften Linien bis zu meinem Kinn.
Ich fühle mich taub,man könnte mich zerschneiden,ich würde
nichts merken,ich würde nichts fühlen,ich würde das Blut nur
spritzen sehen,und langsam zusehen,wie es meine Beine und
Arme runterläuft,wie bei einem Wettrennen,mit den anderen
Blutslinien.Es bilden sich kleine,fast nadelspitze Punkte auf
meinem Körper,uf meinem ganzen zitternden Körper.
Mein Kopf ist ausgeschaltet - die Musik in meinem Zimmer
ist lauter,als mein Herzschlag in mir gerade,sonst ist alles
still und leer in mir. Überall Salz,Eisen und Hass,überall.
An den Wänden,in mir drin & mein kompletter Körper
merkt,dass etwas schief läuft. Ich zittere,und wimmere
leise weiter,meine Tränen,fallen wie dicke Perlen aus meinen
blutroten,mit adern bestickten Kulleraugen,wie ein Regensturm
im Herbst,kalt und schnell,trotzdem leise und sanft.

Die Wut packt mich,der Hass erfüllt mich - ich schaue auf das Herz.
Das Herz auf meinem rechten Oberschenkel. Es ist feuerrot,nein,nicht
angemalt.Das Blut fließst,und es vermisst sich mit dem nachtschwarzen
wegen,die nass auf meinem körper den weg zur erde suchen. Sie sind das
einzige,was mich berühigt,denn mein Herzschlag tobt,meine Haut ist mit
kleinen,fast atomkleinen punkten geladen,die zeigen,wie aufgewühlt ich bin.
ich greife mit meiner zitternden hand nach einem taschentuch,dann zerreißst
es meine zerkratze hand vor meinen augen,einfach so. mein kopf fühlt sich
so taub an,so als ob darin nurnoch tränen sind - keine gedanken,keine liebe und erst recht kein gefühl,alles gelöscht,alles verloren. mich wundert,dass mein herz dies noch aushällt,meine innere ruhe ist verschwunden,und der schatten,von dem kleinen,zitternden mädchen macht mir angst,denn nur ich sitze in diesem hellgrünen raum. doch er macht mich kaputt,denn er ist so hoffnungsvoll,grün,so ein hoffnungsgrün - mit rot & schwarz,seit gerade.
plötzlich merke ich,dass neben mir das größste küchenmesser liegt,dass wir besitzen,außerdem ein zirkel und tabletten - geöffnet. plötzlich fangen meine augen an zu flimmern,als ob alles sich agerde bessern würde,als ob mir jemand die ganze last,den ganzen schmerz,hass und die ganze unerfüllte liebe,alles was mich hier runterzieht,von mir nimmt. plötzlich wird alles ganz hell,so himmelswolkenhell. was ist das ? wer kommt da ? es wird warm,immer wärmer,schön geborgen warm,das erste mal für meine zerbrochene seele.
es fühlt sich an,als ob mich jemand in seinen händen hällt,in seinen schützenden händen.ich kannte dieses gefühl noch nicht,ich denke man nennt soetwas,geborgen,so nanntest du es,du meinest,du fühlest dich endlich geborgen,wegen mir. mein blutverschmiertes gesicht,zeichnet sich in meinen gednaken plötzlich ab,von meiner nasenspitze tropft ein gemisch aus diesem schwarzen,nassen weg und dem roten,vollen,dichten blut. es landet auf etwas weißem,faluschigen. mir fallen die augen zu,langsam,immer langsamer,es wird immer wärmer,immer beborgener,ich fühle mich plötzlich gewollt,geliebt..meine augen schließen sich mehr und mehr. ich lasse diese schreckliche welt hinter mir,ich möchte jetzt schlafen,in diesen händen. plötzlich fällt mir auf,was mein opa flüstert,mein verstorbener opa :'bald ist alles vorbei,alles vorbei,für immer...schließ die augen,meine kleine..',indem wurde mir klar,dass ich ihn bald wieder habe,ihn wiedersehe,denn es war kein traum - nein,es war real,dass war das einzige,was mein summendender kopf mir noch sagen konnte. ich hatte immer angst gehabt,vor diesem moment. doch ich atemte noch einmal sanft,ruhig und still ein,flüsterte 'vorbei..',und schloss die augen. zum ersten mal in geborgenheit und liebe,kein hass. aber auch zum letzten mal.

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