Montag, 27. Februar 2012

auf allen Wegen vergeben

Sind solch Gefühle richtig? Sagt es mir. Es ist plötzlich nicht mehr so nebelig in meiner Welt, sondern klar und deutlich. So, wie diese Nacht. Ich sitze vor dem Laptop, mit einem blau-gestreiften, fast übermädchenhaften Sommertop, neben mir mein Handy und über mir der so dunkelblaue Februarhimmel. So frisch, und doch ein hauch von diesem unschuldigen Frühlingsduft in meinen vier Wänden. Endlich bin ich allein, und kann in meine Tasten fliehen, meine unausgesprochenen Wörter hier preisgeben. Vielleicht sehne ich mich ein bisschen nach dem letzten Sommer, wenn ich kurz meine tiefgrünen, übermüdeten Heldinnenaugen schließe. Sie sehen das alles nicht, sie sollen dieses leere Gesicht mit den fragenden tiefgrünen Augen in der Nacht auch niemals zu Gesicht bekommen. Es gehört nur mir, und der stillschweigenen Nacht, die laut in mir tobt. Diese Sätze und Blicke heute Morgen reißen mich aus den Erinnerungen, an das Kichern von den letzten sonnigen Monaten. Ihr wart da, wo mein Herz stehen blieb, wisst ihr das? Das mit euch war mehr als nur ein Spiel, es war der Irrgarten, der mich zu meinem Ziel bringen sollte? Ich war so blind vor Glück, verdammt! Und nun erwache ich aus diesen Momenten, die mit den letzten Sonnenstrahlen mein Herz in tausend Scherben zerbrachen. Verteilt in dieser Stadt, auf alles Wegen. Wir wollten sie wieder zusammenlegen. Mein Herz schmerzt, mein Bauch dreht sich, und mein Verstand tanzt auf den Splittern. Ich muss zurück, zu diesen Tagen, an denen mehr Glück als Sauerstoff in der Luft gefangen war. Als wir mehr Liebe als Sonnenschein auf unseren Wangen spürten, und als mehr Gefühle als Gedanken durch meine Adern raßten. Genau dort bin ich Zuhause, denn hier ist mehr als nur mein Verstand gefangen gehalten. Dort bist du, irgendwo in der stillen Nacht. In der Dunkelheit, in der mein Schluchtzen hallt, schallt, und sich vielleicht auch manchmal verschallt. Bist du dann da, wärst du gern hier, wenn die Sonne den Abend begrüßt und die Sonnenstrahlen mit jeder Sekunde mein Lächeln ein bisschen trauriger zaubern? Immer wenn ich Angst habe, nicht mehr zu erwachen? An Tränen zu ersticken? Und an alten Taten fast zu ersticken? Immer wenn es dunkel wird, wird mir unaufhaltsam klar, dass das mit uns etwas gutes war ... - Juli.

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