Donnerstag, 19. Dezember 2013

das darf alles nicht wahr sein

Ich muss schreiben, weil ich es gerade nicht mehr aushalte. Ich muss Englisch lernen und eine Berichtigung machen, in dem Fach in dem ich sinke, wie die Titanic. Kann kaum noch die Buchstaben voller Tränen. Ich kann es nicht glauben, wirklich das hat mir gerade den Boden unter den Füßen weggerissen. Ich arbeite mich tot. Und das meine ich wirklich so. Ich bin jeden Abend um 00:00 halb tot im Bett, mit Schulsachen und mit Schmerzen in allen Knochen, in allen Gliedern. Ich racker mich hier ab, für jeden Cent. Lächel für jeden Euro, egal wer da steht und wie der Tga ist, wie es in mir ist. Alles ist nicht so wichtig, wenn man sein Ziel vor Augen hat. Jeder meiner Freunde kann mehr ausgeben, keinn sich mehr gönnen, kann mehr unbeschwert sein, als ich. Ich arbeite jetzt seit 8 Monaten. Acht Monate. Acht. Acht! Verammt. Und das einzige, was ich dvon ausgegeben habe, sind zwei Euro.Diese zwei Euro gingen an meine Kassenchefin, für die wir gesammelt haben.  Und du kannst einfach so ganz normal für 200 Euro dir einen Anhänger holen? Ich habe meinen Führerschein noch nicht zuende bekommen, und arbeite mich krank und blass, dünn und traurig für eine Op. Und du nimmst mein Kindergeld von Papa, meins, für so einen Anhänger? Ich musste einfach schreiben. Wenn garnichts mehr geht, dann ist es das Einzige, dass mich hier halten kann. Du bist meine Mama, es zählen die Stunden bei der Op, du siehst, wie schlimm dieser Stress und diese ganz Zeit ist, und wie sehr ich für das Geld kämpfe, und trotzdem kannst du so herzlos sein? Ich kann es nicht verstehen, ich versteh dich nicht, ich versteh mich nicht einmal mehr. Ich wünschte, meine Oma könnte das sehen. Ich wünschte, sie wäre hier, ich könnte sie zurück holen. Zumindest für einen Tag, um ihr noch einmal zu sagen, wie sher ich sie einfach nur liebe und ihr zeigen, dass sie stolz sein kann, egal was passiert. Ich geh meinen Weg, für dich, und leb für dich. Ich schaff das für dich. Und wenn ich in der Op nicht mehr aufwach, wenn das wirklich passieren sollte, wie mein Arzt sagt, dass ich ein erhöhtes Risiko habe. Das finde ich nicht einmal schlimm, denn umso eher mich Gott holt, desto eher habe ich dich wieder. Das hört sich krank an, egal was ich jetzt sage. Doch seitdem ich dich nicht mehr habe, verlier ich all meinen Glanz in meinen Augen. Sie blicken in ein strahlendes Lächeln, eines Mädchen an der Kasse, und in so leere, stumpfe, und traurige Augen, dass es einen Mann aufällt, und mir einfach 20 Euro schenken will. Vielleicht, weil man langsam einfach mir ansieht, was das mit mir macht. Dass ich die letzten Nächte nicht länger als 3 Stunden geschlafen habe, und mich selbst in den Schlaf geweint habe. Ich hoffe einfach, dass du das alles nicht siehst, Oma. Ich bete fast darum, ich möchte, dass du siehst, wie ich wie eine Löwin für dich kämpf, für uns, und nicht siehst, wie verlassen ich bin und wie allein ich in mir bin. Ich möcht, dass du weißt, dass ich das für dich durchsteh, und deswegen jeden Tag wieder aufs neue mich dafür um Kopf und Kragen rede. Du hast eben gesehen, dass dieser eine Stein besonders ist. Du hast mich mitgenommen, und nicht wie die Anderen im Meer versenkt. Hast ihn mitgenommen, und ihm einen großen Platz in deinem Herz geschenkt. Bevor du kamst, war ich nur einer dieser Menschen, ohne Heimat und alleine. Du bist halt eben die Eine.

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