unglücklich im glück

Mir fehlt einfach die Alte Zeit. Ich finde es selbst total abartig, wie eifersüchtig ich auf Menschen bin, die mehr haben oder glücklicher sind. Es geht darum, dass man zufrieden sein sollte, auf das, was man hat und nicht immer jammern sollte oder deprimiert sein sollte, was man einfach nicht hat oder vielleicht nie haben wird. Aber irgendwie geht das nicht in meinen Kopf. Obwohl heute ein guter Tag war, wegen dem besten Arzt der Welt, und ein paar sehr lieben Komplimenten von unseren Ladendetektiv. Ich bin wirklich krampfhaft eifersüchtig auf Menschen, die glücklicher sind. Das ist echt kaum auszuhalten. Meine Laune ist down, nur weil ich sehe, wie glücklich Menschen sein können. Ich erinnere mich immernoch gerne an diese Momente, in denen ich wirklich so glücklich war, dass ich nichts anderes mehr außer dieses unglaubliche Gefühl gespürt hab, in meinem kompletten Körper. Ich vermisse diese wenigen Momente und ich würde alles dafür tun, diese zu wiederholen. Ich muss gerade denken, wie ich im Juni einfach nur lachen musste. Weil ich es garnicht wollte. Oder auch vor fast drei Jahren. Oder der Moment am Bahnsteig. Im Regen oder auch als ich einfach glücklich zu zweit in einem Bett lag und zusehen konnte, wie du einschläfst. Ach Mensch. Oder diese Fete. Diese. Ach, mein Kopf ist voll mit diesem Input. Ich sollte einfach froh sein, dabei zu sein, gesund zu sein und leben zu dürfen. 

Und danke an den besten Arzt, der mich heute wie ein Löwe seine Jungen verteidigt, um mich gekämpft hat. Manchmal denken Menschen, die uns nicht kennen, er wär mein Vater. Wenn ihm die Wut in die Augen stößt, er für mich all diese dunkeln Ecken der Medizien durchschaut und mir jedes mal mit 'ach du bist doch meine Flocke' verabschiedet. Echt, danke für alles. Kein Arzt würde in seinem Urlaub die schlimmsten OP Termine überstehen, wie er. Danke. Für Ihr Herz.