Donnerstag, 19. Januar 2012

mein zug ist abgefahr'n

Ich stehe einsam an den Gleisen, und sehe mich versinken. Vergessen ist die Nacht, um die Leere zu besiegen. Wir sind zusammen hier hin gefahren, und ich bin trotzdem irgendwie hier geblieben. Es ist noch niemand unterwegs. Der Wind trägt meine Tränen in weit entfernte Städte. Stelle fest, dass etwas fehlt. Bei der Rückfahrt in mein altes Leben. Hatte mich noch nie so frei gefühlt, um so bedingungslos zu lieben. Habe vergessen, was leben bedeutet, und mein Herz dort vergessen. Irgendwo in den Tiefen einer Stadt, leise und doch so laut in mir. Die Sonne bringt die Erinnerung an die Dämmerung. Mein Herzschlag wird wieder zu meiner Kontrolle, und nicht zu unserer Melodie. In diesem Moment fehltest du an meiner Seite, deine Hand in meiner. Hätte niemals erwartet, dass mich ein Abschied so verändert. Wollte es alles nicht wahrhaben. Ich möchte nur ein letztes Mal, in deinen Armen einschlafen. Wie an dem Abend, an dem wir uns das erste Mal trafen. Ich möchte noch ein letztes Mal deinen Atem als meinen fühlen. Ich würde dir versprechen, danach musst du mich nie wieder berühren. Ja, ich weiß. Der Zeit heilt diese Wochen. Doch was bringt es mir, in diesen schweren Stunden? Nur wann? Sag mir wann. Sag mir wann? Ich möchte noch einmal in deine Augen schauen, ein letztes Mal dein Herz schlagen hören. Ich würde so gern ein letztes Mal, deine Gedanken spüren. Noch eine letzte Nacht zu deinem Leben dazugehören. Ich weiß, eines Tages werden diese Momente in meinem Kopf verblassen, und meiner Seele egal sein. Es schenit nur gerade so unmöglich, dich eines Tages aus meinem Herzen zu streichen. Du warst doch der, der mich berührte. In Stunden. Dein Herz zog sich zu meinem Verstand. Ich sehe, wie langsam eine Träne auf unser Foto tropft. Wenn es eine Möglichkeit gibt, dass ich dich wiedersehe, dann lass sie mich bitte nicht versäumen. Würde am Liebsten alles von dir in einen Karton packen, unter meinem Bett. Und dich rausholen, wenn ich dich vermisse, wenn ich mir wieder einmal vorstelle, wie du neben mir lagest. In den letzten Stunden, enstanden viele Wunden. Diese Augenblicke, in denen ich mir deinen Duft wieder in die Erinnerung rufe, und heimlich ganze Ozeane über mein blasses Gesicht laufen. Warum quälst du mich? Dann kommen diese ganzen Bilder in mein Gedächnis, du und ich. In dem Bett, mit deinem Herzchen auf meiner Hand und du auf deiner Gürtelschnalle. Ich war damals so jung, naiv und brav, dass ich heute noch Gänsehaut bekomme. Wenn Mama wüsste, was sie sich bis dahin für ein gut erzogenes Mädchen angeeignet hatte. Ich war mit der Situation überfordert, dass er neben mir lag. So still, und warm. Ich war diese Nähe nicht gewöhnt, noch nie gefühlt, noch nie geliebt. Zwischen Kinderträumen und und dem innerlichen Schrei nach Veränderung. Die Dinge, die mir durch Kopf und Seele in diesen Stunden gingen. War überwältigt, von ein bisschen mehr als Freundschaft, und endlos glücklich. Nur mit Berührungen hast du mich sprachlos gemacht, für den Moment. Es wurde Zeit, endlich auszubrechen! Meinen eigenen Weg zu gehen. Du warst der, der mir zeigte, was Liebe bedeutet. Du und ich, und wir. Wir zwei, allein.

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